IBD – Barfen bei Darmentzündung

Darmentzündungen bei Katzen kommen in vielen verschiedenen „Gewändern“ daher. Im Grunde läuft es aber immer wieder auf das Gleiche hinaus. Die Katzen haben Durchfall und teilweise Erbrechen. Diätfuttermittel helfen nur eine kurze Zeit oder werden von der Katze abgelehnt. Behandlungsversuche sind ebenfalls nur von kurzfristiger Dauer oder schlagen gar nicht an. Gibt es keine Verbesserung wird nach einigen Untersuchungen „IBD“ diagnostiziert. Und diese ist laut Schulmedizin nicht heilbar. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Katzen mit Darmentzündung mit meiner natürlichen Art der Fütterung durchaus zu helfen ist.

Unsere Katzen sind „Rohfleischspezialisten“

Aber gerade im Zusammenhang mit Darmentzündung und Durchfall kursieren viele Ängste vor der BARF Fütterung. Manch einer denkt, dass rohes Fleisch nicht vertragen wird, wenn der Darm sowieso schon angegriffen ist. Bei uns Menschen wäre das auch genau so, aber bei unseren Katzen sieht die Lage etwas anders aus. Katzen sind Karnivoren. Das heißt, ihr ganzes Verdauungssystem ist darauf ausgelegt, rohes Fleisch zu verarbeiten. Sie sind genau für das gemacht. Spezialisiert auf das Verdauen von zum Beispiel rohen Mäusen. Sollten auf ihrem Futter Bakterien vorhanden sein, so kommen sie nicht auf die Idee ihr Futter zu kochen, wie wir Menschen. Sie machen es anders. Sie haben eine so starke Magensäure, dass die Bakterien dort abgetötet werden. Sollte da etwas nicht gelingen und die Bakterien trotzdem in den Darm gelangen, hat die Katze auch keine Stress. Ihr Darm ist so kurz, dass alles schnell wieder hinaus befördert werden kann, bevor Schaden entstehen könnte.

Darmentzündung und BARF

In diesem Beitrag will ich Dir zeigen, welche wunderbaren Vorteile wir haben, wenn wir den Katzen rohes, selbstgemachtes Futter geben können. Gerade bei Darmerkrankungen ist dieses sehr hilfreich. Der Artikel geht direkt auf die Zusammenhänge Krankheit und Futter ein. Natürlich gibt es darüber hinaus viele weitere Möglichkeiten, die Katzen zu behandeln und zu unterstützen. Auch ist das Futter keine alleinige Garantie dafür, dass die Katze nie wieder Durchfall haben wird. Ich möchte Dir nur einen klaren Überblick in Bezug auf das Futter bei Darmentzündung geben. Denn das ist mein Beruf und das, was ich am liebsten mache und für das Wichtigste halte.

Keine Angst vor „IBD“

IBD ist die Abkürzung für „Inflammatory Bowel Disease“, was bedeutet „Chronisch entzündliche Darmerkrankung“. Die Entzündungen kommen mit Durchfall und Erbrechen in Schüben daher. Schulmedizinisch bedeutet das für die Katze, dass es keine Heilung gibt und das Tier mit Medikamenten eine Zeit lang stabil gehalten werden kann, bevor es dann erlöst werden muss. Ich möchte das hier einfach mal so „platt“ zusammen fassen, da ich denke, wenn Du hier auf meiner Seite angekommen bist, hast Du Dich mit all dem schon gründlich befasst und ich brauche Dir nicht mehr viel dazu erklären.

Meine persönliche Definition von IBD ist: „Die Katze hat Durchfall und keiner weiß warum.“ Jede Erkrankung hat eine Ursache und erfahrungsgemäß sind Fertigfuttermittel bei vielen Katzen die Ursache für ihre dauernden Durchfälle. Darüber hinaus ist jede Entzündung ein Reparaturvorgang des Körpers und nichts, vor dem wir Angst haben müssten.

Es gibt zu diesem Thema auch einige Videos auf YouTube von mir. Diese werde ich Dir am Ende des Beitrages verlinken. Auch findest Du ein Video, in dem ich den Inhalt dieses Beitrages erzähle. Falls Du also lieber zuhörst, anstatt zu lesen, kannst Du jetzt auch herunter scrollen und auf das Bild klicken. Dann kommst Du zum YouTube Video.

Flauschi hat auch keine Angst

Ich selber durfte ja im Sommer 2019 eine kleine flauschige Katze aus dem Wald mit nach Hause nehmen. Da ich eine Woche lang früh morgens und spät abends nach ihr gesucht habe, fehlte mir Schlaf und deswegen machte ich mir die Namensfindung leicht. Ich nannte sie Flauschi, klemmte sie mir unter den Arm und ging mit ihr nach Hause.

Und wie es der „Zufall“ so wollte, litt sie an Erbrechen und Durchfall. Sie wurde zu meinem großen, persönlichen Forschungsprojekt, dass ich mit sehr viel Liebe, Aufregung und Hingabe betreut habe. Und heute würde ich mal behaupten, ich kenne mich wirklich sehr gut auf dem Gebiet „Darmentzündung“ aus. Flauschi und ich sind heute (2021) vollkommen entspannt, was ihre Verdauung angeht. Ja, sie hat immer noch manchmal Durchfall. Und ab und an kotzt sie auch. Wir wissen dann genau, was zu tun ist und dann geht es wieder gut. Schulmedizinische Medikamente nutzen wir nicht.

Und das Positive an all dem ist, dass ich all meinen „Kunden – Durchfall – Katzen“ noch viel besser helfen kann, seitdem mir Flauschi alle möglichen Durchfallvarianten und die beste Reaktion bezüglich des Futters darauf gezeigt hat. Sie war mein bester Lehrer bisher. Sie hat mich dazu gebracht, nächtelang zu recherchieren und Futter zu kochen, weil tagsüber keine Zeit mehr dafür war. Und ich habe es sehr gerne für sie gemacht.

Flauschi ist eine glückliche Katze mit sehr viel Humor, die trotz ihrer Blindheit zur Zeit jede Menge Spitzmäuse fängt. Die kann man zwar nicht essen, weil sie gar nicht lecker sind, aber fangen tut sie derzeit mindestens eine pro Tag. Und ob sie nun IBD hat oder nicht ist ihr eigentlich vollkommen egal.

Das Problem liegt nicht allein im Darm

Jede Verdauungsproblematik betrifft nicht nur den Darm alleine. Es sind immer noch andere Organe mit betroffen. In der Regel ist der ganze Organismus nicht richtig gesund und das zeigt sich dann gerne an der Schwachstelle Darm. Denn der Durchfall ist das, was wir sehen können. An der Art, Konsistenz und Farbe des Durchfalls können wir auch sehen, welche Organe gerade nicht richtig gearbeitet haben und daraus kann man dann die entsprechenden hilfreichen Maßnahmen ableiten. Mancher Katzenhalter, der nach Lösungen sucht, gibt der Katze mit IBD vielleicht ein Probiotikum. Eine derartige Maßnahme unterstützt zum Beispiel die Bakterienbesiedlung des Dünndarms und ist prinzipiell dafür eine gute Idee. Aber wir haben auch noch einen Dickdarm, der entzündet sein kann, eine Bauchspeicheldrüse, die vielleicht zu wenig Enzyme produziert oder eine Leber, die gerade komplett überlastet ist. Auch darauf können wir mit unserem Futter und anderen Maßnahmen reagieren. Hier im Artikel bleibe ich ja der Übersicht halber einfach mal beim Futter im Zusammenhang mit Darmentzündung.

Das Problem mit dem Fertigfutter

Viele Entzündungen im Darm oder Probleme im Verdauungstrakt werden durch Zusatzstoffe in Fertigfuttermitteln ausgelöst. Es sind chemische Substanzen beigemischt, wie zum Beispiel „Verdauungshilfen“, die den Darm und die Verdauung manipulieren. Abführmittel würde ich das nennen. Es gibt weitere Stoffe in den Futtermitteln, die Probleme auslösen. In meinem BARF Kurs erkläre ich, welche das sind.

Alleine, durch das Weglassen von Fertigfuttermitteln und die Umstellung auf natürliche Nahrung beseitigen wir wichtige Ursachen für derartige Probleme. Bei vielen Katzen reicht auch genau das aus, um sie gesundheitlich wieder in Ordnung zu bringen.

Unverträglichkeiten auf bestimmte Fleischsorten

Manche Menschen, die mit ihren Katzen schon eine längere Leidensgeschichte erlebt haben, vermuten dass die Katzen auf bestimmte Fleischsorten  oder Zusätze unverträglich reagieren könnten und machen sich dann auch bei unserer Umstellung auf natürliche Rohfütterung Gedanken über das. Es stellt sich aber bis auf einige wenige Ausnahmen bisher immer heraus, dass die Tier bei unserer Fütterung gut reagieren und die befürchteten Probleme gar nicht zeigen. Ich hatte einen einzigen Fall, in dem die Katze kein Hühnerfleisch vertragen konnte. Bei der Umstellung vom alten Futter auf Fleisch ging der Durchfall nicht wie gewohnt sofort weg. Dann gaben wir ihr Pute statt Huhn und konnten die Umstellung problemlos fortsetzen.

In der Regel ist es so, dass Katzen die mit Durchfall und Darmentzündung zu mir kommen innerhalb der ersten Tage deutlich besseren Kot haben und immer stabiler werden, sobald wir sie komplett vom Fertigfutter weg haben.

Die Vorteile von selbstgemachtem Futter bei IBD

Sollten wir wissen oder ahnen, dass die Katze deutliche Probleme mit der Fettverdauung durch eine gestörte Bauchspeicheldrüsenfunktion hat, stellen wir ihr für den Übergang bei der Heilung des Darms ein fettreduziertes Futter zur Verfügung, so wie sie es benötigt. Ich habe es auch schon so gemacht, dass wir erstmal ein extrem fettarmes Futter hergestellt haben und dann das Fett zusätzlich anbieten, um die Katzen mit entscheiden zu lassen, oder täglich mit dem Futter auf die Verdauung reagieren zu können.

Sollte die Katze Erbrechen, kochen wir ihr BARF für den Übergang. In bestimmten akuten Situationen gilt es, den Magen möglichst zu entlasten. Da bietet es sich dann manchmal an, das Futter für den Übergang zu kochen. Diese Dinge bespreche ich dann mit meinen Kursteilnehmern aber immer ganz individuell vor dem Start mit dem neuen Futter.

Insgesamt trägt uns das BARF alleine dadurch, dass es roh ist schon sehr zum möglichen Heilungsprozess bei. Nur im Rohzustand sind Eiweiße, Fettsäuren, Vitamine und weitere notwendige Nährstoffe vollständig für den Körper verfügbar. Im Fertigfutter sind die Eiweiße durch die Erhitzung immer verändert und Vitamine in chemischer Form zugesetzt.

Natürlich spielt für die möglichst gute Darmgesundheit das ausgewogene Gesamtfutter in hochverfügbarer Form die Hauptrolle. Bei kranken Katzen passe ich es immer individuell an, bevor wir sie umstellen. Ich möchte Dir hier einige allgemeine Beispiele nennen, wie bestimmte Zusätze in unserem BARF hilfreich bei IBD sein können.

Omega-3 Fettsäuren

Omega-3 Fettsäuren sind unbedingt notwendig, damit der Organismus Entzündungsprozesse ordentlich regulieren kann. Die Omega-3 Fettsäuren können im Fertigfutter aufgrund der Verarbeitungsprozesse nicht in ausreichender Menge vorhanden sein. Wir geben diese durch die Zugabe von Lachs und Lachsöl in ausreichender Menge in unser Futter. Im Fertigfutter werden diese Eiweißbestandteile immer durch den Erhitzungsprozess denaturiert. (Auch wenn Dir in der Werbung versprochen wird, dass Dein Futter schonend erhitzt wurde, ist dieses der Fall.)

Präbiotika

Viele von uns kennen das Probiotikum als „Bakterienlieferant“ für eine gute Dünndarmflora. Aaaaaaber unsere Katze hat auch noch einen Dickdarm der oft von Entzündungen betroffen ist. Und hier haben wir die Möglichkeit Ballaststoffe zu füttern, durch die beim Verdauungsprozess entzündungshemmende Darmbakterien produziert werden. Das sind bei mir in meinem Futter dann oft Flohsamen.

Das gesamte Nährstoffpaket spielt eine Rolle

Ich könnte diese Liste jetzt mit den unterschiedlichen Nährstoffen fortsetzen, denn jeder erfüllt bestimmte Aufgaben im Organismus. Und jedes Mal würde ich schreiben, dass im Fertigfutter eben diese Nährstoffe nicht oder nur in schlechter Qualität vorhanden sind. Wenn wir hochverfügbare Nährstoffe zur Verfügung stellen wollen geht das nur im Rohfutter.

YouTube Video „IBD – Darmentzündung bei Katzen“

Mit klick auf das Bild, gelangst Du zu YouTube.

Weitere Videos zum Thema Darmentzündung bei Katzen auf meinem YouTube Kanal

Video über IBD allgemein von 2019

Video über IBD im Zusammenhang mit Flauschi von 2020

Video zum Ratgeber: „Magen – Darm – Erkrankungen bei Katzen“

 

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